Die beiden Begriffe werden gerne verwechselt und sind auch nicht immer ganz trennscharf voneinander abzugrenzen.
Die Textredaktion ist die umfassendste Überarbeitung Ihres Textes. Hier wird der Text in puncto Inhalt und Struktur geprüft und gegebenenfalls umgeschrieben, ergänzt, verkürzt oder auch umgestellt. Bei dieser Leistung geht es also nicht nur um Verständlichkeit und guten Stil, sondern auch um eine optimale Zielgruppenansprache. Das kann auch die Anpassung an bestimmte Vorgaben einschließen, damit der Text beispielsweise die Markenidentität spiegelt oder die richtige Tonalität hat.
Das Lektorat ist eine detaillierte sprachliche und stilistische Überarbeitung eines Textes. Hier stehen die Verbesserung des Leseflusses und der Verständlichkeit sowie die sprachliche Korrektheit im Mittelpunkt. Ist etwas unklar, weist die Lektorin darauf hin und macht ggf. Umformulierungsvorschläge. Geprüft wird außerdem, ob der Text den stilistischen Erwartungen an die Textsorte entspricht, um die es jeweils geht, schließlich folgt eine wissenschaftliche Veröffentlichung anderen Stilkriterien als eine Marketingbroschüre oder ein Kinderbuch. Damit der Text klarer und ansprechender zu lesen ist und den ihm zugedachten Zweck erfüllt, können auch inhaltliche Anpassungen nötig sein, die Eingriffstiefe ist hier jedoch geringer als bei der Textredaktion.
Texte sind so individuell wie ihre Urheber und Urheberinnen. Deshalb lässt sich selten genau bestimmen, ob eine Überarbeitung nun eine Textredaktion oder ein Lektorat ist. Oder ob es sich um ein Lektorat oder eher nur Korrektorat handelt. Meist sind die Grenzen fließend – teilweise sogar in ein und demselben Text!